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.Wanderführer Friedenswege Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges zwischen Natisone und Isonzo
 
 

Vorwort

Dieser Wanderführer auf den Pfaden des Ersten Weltkrieges in den Natisone- und Isonzotälern erscheint nicht zufällig beim Zusammentreffen zweier wichtiger Termine: der Eintritt Sloweniens in den Schengen-Raum (am 20.12.2007) mit dem endgültigen Wegfallen jeglicher Hindernisse an der Bewegungsfreiheit der Personen, und das 90. Jubiläum jener ungeheurer Tragödie, die die Karfreiter Schlacht war (24. Oktober 1917). Nichts kann besser der Gemütsverfassung entsprechen, bei der der Förderverein Nediške Doline – Valli del Natisone diesen Führer entworfen und geschrieben hat, und jetzt Ihnen anbietet.

Die Wege, die heute nur Schönheit und Stille auszeichnen, wurden vor 90 Jahren vom Blut und den verzweifelten Tränen tausender Soldaten verschiedener Nationalitäten getränkt, die im “nutzlosen Massaker” den Tod fanden. Dazu kam auch das Leiden der Bevölkerung der Natisone-Täler, die von dieser weltweiten Tragödie mitgerissen wurden. Es wäre ein unverzeihlicher Fehler, wenn wir heute diese Ereignisse zu einem oberflächlichen Disneyland der Geschichte verwandeln wollten, wo die Tragödie zum Fiction oder, noch schlimmer, zur Verherrlichung des Militarismus würde.

Das Wegfallen der Grenzen bietet uns vielmehr die Gelegenheit, diese Routen in die richtige Perspektive zu stellen: wenn wir sie fast in dem Gemüt der Pilgerer begehen, kann jeder von uns an die Grausamkeit des Krieges vor 90 Jahren mit den Gedanken zurückgehen und gleichzeitig sich im Inneren darüber freuen, dass man jetzt problemlos vom italienischen Gebiet zum slowenischen (und umgekehrt) schreiten kann, weil die großen historischen Trennungen des 20. Jahrhunderts – die so viel Trauer, Tod, Leiden, Schwierigkeiten und Hindernisse für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung mit sich gebracht haben – endlich nicht mehr existieren.
Nach zwei Weltkriegen und Hunderttausenden von Toten ist heute die Grenze zwischen Italien und Slowenien in den Natisone-Tälern wieder genau dieselbe wie im Jahre 1915 zwischen Italien und Österreich-Ungarn. Sie wird deshalb nicht nur eine schmerzhafte Erinnerung bleiben, sondern auch eine ständige Mahnung gegen das Böse, das dann entsteht, wenn Nationalismus, Imperialismus und Ideologien die Oberhand über die Vernunft und den Sinn für Brüderlichkeit gewinnen.

So hoffen wir, dass recht viele Leute, aus ganz Europa und auch außerhalb davon, die Pfade unserer Täler und unserer Berge mit dem bescheidenen Beitrag dieses Wanderführers begehen werden. So werden unsere Täler und Berge, die für eine zu lange Zeit als unüberwindbare Barrieren galten, wieder Treffpunkt nicht nur für die slowenische Bevölkerung der Benecia und dem Isonzo-Tal sein, sondern auch für alle anderen Völker und Kulturen in Frieden und Eintracht, wie sie es schon jahrhundertelang waren.

..............................................................................................................Antonio De Toni
.......................................................................................................Präsident des Fördervereins
................................................................................................“Nediške Doline-Valli del Natisone”



 
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