<%@LANGUAGE="JAVASCRIPT" CODEPAGE="1252"%> Itinerario 6

 

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  Routen 6: Auf den Schritten Rommels von Kolovrat zum Matajur (zu Fuß und mit MTB )  
Die Route im Überblick
Es handelt sich um eine am Hang entlang verlaufende Route, landschaftlich sehr eindrucksvoll und historisch interessant. Mit Ausnahme von den Berggipfeln ist man fast immer im Wald. Diese Route beginnt auf den Wiesen von Volče bei Tolmin/Tolmein und endet auf dem Matajur, dem Grenzberg oberhalb Kobarid/Karfreit.

Routenverlauf
Die Volče-Wiesen (Kirche von Sankt Daniel) – Volče – Kamnica – Kovačič planina – Paß Solarie – Na Gradu (slowenisches Freilichtmuseum) – Trinški vrh – Livške Ravne - Livek – Perati (Kirchlein von den Heiligen Petrus und Paulus ) – Avsa – Idrska planina (Mrzli vrh) – Matajur.

Länge
Die gesamte Route beträgt zirka 18 km. Länge der einzelnen Abschnitte:
Volče – Na Gradu zirka 5 km;
Na Gradu - Livške Ravne zirka 4 km;
Livške Ravne – Livek zirka 3 km;
Livek – Monte Matajur zirka 6 km.

Höhenunterschied
Volče 198 m;
Paß Solarie 996 m;
Na Gradu 1115 m;
Trinški vrh 1139 m;
Livške Ravne 1037 m;
Livek 690 m;
Idrska planina 1250 m;
Matajur 1642 m.

Schwierigkeitsgrad:
Leicht

 

 

 
Diese Route beginnt bei der Kirche von Sankt Daniel bei Volče, d. h. In der Nähe von Tolmin in Slowenien.

 
 
Man erreicht sie auf der Staatsstraße, die Nova Gorica mit Kobarid/Karfreit und Bovec/Flitsch verbindet. Von Nova Gorica kommend, muss
AUTO
 
man in Volče rechts abbiegen; von Kobarid/Karfreit dagegen biegt man nach links ab.

 
KUNST
Die Kirche von Sankt Daniel ist zum erstenmal im 11. Jh. indirekt urkundlich belegt. Der heutige Bau geht auf das 16. Jh. zurück, so wie
 
 
die Fresken von Jernej/Andreas aus Loka. Bei der Kirche befindet sich ein Friedhof, dessen Ursprung auch sehr alt ist: hier wurden Tote aus sehr weiten Bereichen (sogar aus Bohinj und/oder aus der Benecia) bestattet.
 
Der Glockenturm, die Fresken und viele architektonische Elemente der Kirche wurden im Ersten Weltkrieg von den österreichischen Kanonenschüssen beschädigt und zerstört. Neben der Kirche verlief nämlich die erste italienische Verteidigungslinie auf dem Brückenkopf von Tolmin, auf dem westlichen Isonzoufer.

 
 
Etwa 2 km nach Volče auf der Straße nach Most na Soči, bei der Ortschaft Poljance, biegt man nach links ab und kommt zum
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Freilichtmuseum von Mengore. Das war eine von der österreichischen Armee befestigte Anhöhe in der erster Linie gegen den Brückenkopf von Tolmin. In allen Isonzo-Schlachten vergebens von den Italienern belagert, wurde sie aber nie erobert. Das Museum ist leicht zugänglich und erlaubt die Besichtigung der Ruinen der erster Linie der österreichischen Stellungen, wie z.B. Artilleriestellungen und Beobachtungsposten.
Das Gebiet von Volče war einer der Schlüsselpunkte, aus denen der Angriff der 12. Isonzo-Schlacht (den Italienern besser als “Karfreit-Schlacht“ bekannt) begann.
Von hier startete Erwin Johannes Rommel, der junge (er war gerade 26 geworden) Leutnant des württembergischen Bergbataillons. Er befehligte drei Bergkompanien und eine MG-Kompanie.
Die württembergischen Truppen hatten am 18. Oktober 1917 die slowenische Stadt Kranj verlassen und hatten die Front zu Fuß erreicht. Sie waren nachts durch den Südbahn-Tunnel in Podbrdo und im Bača-Tal (Baška grapa) marschiert, damit die italienischen Wachen und Spione sie nicht erblicken konnten. Schon in der Nacht vom 22.-23. Oktober 1917 stand Rommel eingriffsbereit an der Nordseite des 509 m hohen Bučenica-Hügels (1,5 km südlich von Tolmein, von der St.Daniel Kirche sehr gut sichtbar). Erst ab 2 Uhr in der folgenden Nacht begann ein gewaltiges Kanonenschiessen (auch mit Erstickungsgas): die erste Frontlinie wurde durchgebrochen und die italienischen Einheiten wurden vernichtet. Die große österreichisch-deutsche Offensive startete am 24. Oktober 1917 gegen 8 Uhr morgens von den Stellungen am Fuße des Bučenica. Auf den Volče-Wiesen überwanden Rommels Truppen ohne große Schwierigkeiten die erste italienische Verteidigungslinie, die in unmittelbarer Nähe der Sankt Daniel Kirche verlief.

Wir gehen jetzt zu Fuß weiter bis Volče; von hier folgen wir einer Asphaltstraße in Richtung Nordwesten, dem Kolovrat entgegen, auf dem westlichen Hang des Hlevnik, bis Paß Solarie/Solarje, wo unsere Straße sich mit der aus Kambreško kommenden verbindet.
Wir empfehlen der Einfachheit halber diese Route, auch wenn sie nicht diejenige ist, die Rommel mit seinen Truppen damals beging. Nämlich nachdem Rommel die erste italienische Linie bei St. Daniel überquert hatte, begann er den nordöstlichen Hang des Berges Hlevnik zu besteigen und benutzte dabei einen Weg, der von der Isonzo-Talebene zum Dorf Foni führte. Hier stoss er auf die zweite italienische Verteidigungslinie, die in Richtung Hlevnik – Ježa aufgestellt war. Am 24. Oktober gegen 12 Uhr eroberte er den Hlevnik-Gipfel (876 m) und ohne zu kämpfen nahm er die meisten italienischen Soldaten, die dort waren, gefangen. Von dort schritt er zum Kolovrat-Gipfel (1114 m), wo sich die sehr gut befestigte dritte italienische Verteidigungslinie befand.

 

 
Von Volče: wer nicht die ganze Strecke bis Solarie/Solarje zu Fuß zurücklegen will, kann mit dem Auto von Volče auf der Hauptstraße
AUTO
 
nach Norden in Richtung Kobarid und Bovec fahren. Wenn man nach 12 km Idrsko erreicht, biegt man links in Richtung Livek (5 km) ab und dann wieder links nach Livške Ravne (3km). Von hier erreicht man den Paß Zagradan (4 km) und in einem weiteren Kilometer Solarie. Beim Verfassen dieses Führers wird die Straße, die wir für die Wanderung zu Fuß empfehlen, gerade asphaltiert, und bald wird man sie auch mit dem Auto befahren können.
Von Italien: Wer von Italien direkt mit dem Auto den Paß Solarie/Solarje erreichen will, soll von Cividale del Friuli die Staatsstraße 54 in Richtung Kobarid einschlagen. Bei Ponte S. Quirino/Muost (4 km) zweigt man rechts auf der Provinzstraße 19 in Richtung Savogna/Sauodnja ab. Nach 700 Metern zweigt man wieder rechts auf der Provinzstraße 11 in Richtung S. Leonardo/Podutana und Drenchia/Dreka ab. Man fährt jetzt geradeaus durch Scrutto/Škrutove und Clodig/Hlodič. Kurz nach der Ortschaft Lombai/Lombaj (22 km) fährt man bei der Kreuzung nach links. Nach dem kleinen Ort von Prapotnizza/Praponca (3 km) biegt man rechts nach Solarie ab.
   
   
Variante mit dem Fahrrad oder mit Pferd:
 
   
Von Volče schlägt man die Hauptstraße in Richtung Nova Gorica ein. Bei dem Gasthaus in Ušnik zweigt man rechts ab. Man fährt durch das Dorf Volčanski Ruti und dann weiter auf der Schotterstraße, die Kambreško mit dem Kolovrat verbindet. An der Kreuzung mit der Schotterstraße aus Volče biegt man rechts ab, dem Kolovrat-Gipfel entgegen.

PASSO SOLARIE/SOLARJE UND DER KOLOVRAT
   
  KUNST
Der Name Solarie kommt vermutlich aus dem Lateinischen “solarium”. Das wäre ein Beleg, dass die “römische Straße”, die das
zurück kommt  
 
Isonzotal mit der Benecia verband, wahrscheinlich durch den Paß Solarie verlief.

Auf dem Pass (Kreuzungspunkt mit den Routen n° 1, Seite 20, n° 2, Seite 31, und 5, Seite 51), fast gegenüber dem ehemaligen italienischen Grenzposten, steht das nicht sehr auffällige, von einem Metalladler überragte Monument, das des ersten italienischen Gefallenen im Ersten Weltkrieg gedenkt. Es handelt sich um den Udineser Alpenjäger (Alpino) Riccardo Di Giusto, von der 16. Kompanie des Battailons “Cividale“ – 8. Regiment. Er fiel am 24. Mai 1915, dem ersten Kriegstag, um 2 Uhr nachts, bei einem der ersten Feuergefechte mit den k.u.k. Truppen, als die italienischen Soldaten den kurzen Vorstoß begannen, der die Front im daruntenliegenden Tal auf das westliche Isonzoufer gebracht hätte. Die Forschungen, um den ersten Kriegsgefallenen ausfindig zu machen, und der Denkmalbau wurden mit einer öffentlichen Spende finanziert, die von dem Mailänder Carlo Gallardi Rivolta iniziiert wurde.
Wenn man vor dem Monument nach oben schaut, erblickt man die ersten steilen Hänge des Kolovrat-Bergrückens, der zwischen Kobarid und Tolmin auf dem westlichen Isonzoufer hinaufragt.Dieser Berg stellt die natürliche Grenze zwischen der Benecia (friulanischem Slowenien) und dem oberen Isonzotal dar. Die Staatsgrenze zwischen Italien und Slowenien verläuft auf der Mitte des Rückens, zwischen den Gipfeln Na gradu - Trinški Vrh - Nagnoj - Kuk. Vom ganzen Bergkamm genießt man eine schöne Aussicht sowohl auf das Isonzotal mit seinen imposanten Bergen (im Vordergrund der Krn, den Italienern besser als Monte Nero bekannt) wie auf die Benecia und die friulanische Ebene. An klaren Tagen kann man auch die Adria in der Ferne erblicken.


 
  KUNST
Im Laufe der Jahrhunderte verlief auf dem Kolovrat zuerst die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und der venezianischen Republik, und
   
   
dann diejenige mit dem italienischen Staat. Davon zeugen die zahlreichen und voneinander verschiedenen Grenzsteine, die noch heute auf dem Gipfel zu sehen sind. Dieser Bergrücken hat bis heute eine ähnliche Rolle gespielt.

   
   
Der Kolovrat-Gipfel hat im Ersten Weltkrieg eine wichtige Rolle gespielt. Im Mai 1915 bei Kriegsbeginn an der Isonzofront haben die
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italienischen Einheiten den Kolovrat-Gipfel erobert und damit angefangen, ihn zu befestigen. Hier hat die italienische Armee allmählich das weite System ihrer dritten, “Armeelinie” genannt Verteidigungslinie erbaut.
Auf dem Gipfel gab es zahlreiche Kanonenstellungen und Beobachtungsposten, von denen aus man die ganze Isonzofront unter Kontrolle hielt, von dem Krn-Massiv über den Mrzli vrh und den Brückenkopf von Tolmein bis zum Bajnsice-Hochplateau.
Von diesen Gebirgsstellungen konnten die italienischen Artilleristen sowohl auf die erste Verteidugungslinie der österreichisch-ungarischen Armee schießen, wie auch auf die Versorgungsstraße zwischen Tolmein und Baška grapa und auf andere wichtige Ziele im österreichischen Etappengebiet. Der ganze Kolovrat-Kamm war von befestigten Schützengräben durchzogen. Ähnliche wieder hergestellte Schützengräben kann man heute hier bei Na Gradu besichtigen.
Bis zur 12. Isonzo-Offensive erfuhr die Frontlinie in diesem Gebiet keine bedeutende Veränderung. In den ersten elf Offensiven war die italienische Armee meistens am Angriff. Die großen Verluste der österreichisch-ungarischen Armee zeigten deutlich, dass diese letzte einer neuen italienischen Offensive keinen Widerstand leisten würde. Deswegen entschloss das österreichisch-ungarische Kommando, zum Gegenangriff überzugehen, und zwar aus Bovec und Tolmin gegen Kobarid und Cividale.
In der Vorbereitung der 12. Isonzo-Offensive kamen auch deutsche Einheiten Österreich-Ungarn zu Hilfe. Die Stellungen auf dem Kolovrat (1114 m) stellten für die italienische Armee eine der Schlüsselstellen für die Verteidigung in der 12. Offensive dar. Dem Offizier, der sie erobern würde, versprach das österreichisch-ungarische Kommando die hohe Auszeichnung “Pour la merite“: verliehen wurde sie dem Leutnant Schörner, der schon am Abend des ersten Angriffstages die Stellungen auf Na Gradu mit seiner Einheit (im Rahmen des deutschen Alpenjägerkorps) erobert hatte. Mit vielen Gegenangriffen versuchte die italienische Armee vergebens ihre verlorenen Stellungen wieder zu gewinnen. In der Eroberung des Kolovrat-Gipfels spielte auch Rommel mit seiner Einheit eine sehr wichtige Rolle. Am zweiten Angriffstag gelang es ihm, in die italienischen Verteidigungslinien auf den Gipfel einzudringen, und zwar etwa 800 m östlich vom Berg Nagnoj (1192 m); am dritten Tag der 12. Isonzo-Schlacht eroberte er mit seiner Einheit den Matajur-Gipfel.


Unsere Route kann jetzt mit verschiedenen Varianten weitergehen: auf zwei asphaltierten Straßen, die dem Kolovrat-Rücken entlang gehen, oder auf einem markierten Weg (AV-Markierung 746), der auf den Gipfeln des Bergrückens verläuft. Wer die Straße bevorzugt, hat die Wahl zwischen der nördlichen Flanke in Slowenien und der südlichen Flanke in Italien (durch den Grenzübergang Solarie/Solarje). Beide Straßen führen zum Fuße der Anhöhe Na Gradu (im Ersten Weltkrieg als “Höhe 1114” bekannt), wo sich ein wichtiges Freilichtmuseum befindet. Auf der slowenischen Straße ist die Stelle sehr deutlich von einer Informationstafel beschildert. Wenn man dagegen von der italienischen Seite aus Solarie kommt, und einige Straßenkehren hinter sich hat (weniger als 1 km), muss man rechterhand einen breiten und gut sichtbaren Weg einschlagen, der in wenigen Metern zum kleinen Sattel zwischen den Gipfeln Na Gradu und Trinški vrh (auch Zagradan-Paß genannt) steigt. Jenseits des Sattels befindet sich die befestigte Stelle Na Gradu. Wer lieber auf dem Pfad bleibt, der findet auf der italienischen Straße nach den ersten Kehren auf der rechten Seite die AV-Markierung Nr. 746. Der Weg steigt auf den kleinen Gipfel von Na Gradu (auch als Berg Klabuk bekannt) hinauf und steigt dann zur darunterliegenden restaurierten Befestigung hinab.






 
   
Im Freilichtmuseum bei “Na Gradu”(Eintritt frei) kann man kostenlos die renovierten Befestigungen besuchen: Kontroll- und
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Beobachtungstellungen, Kanonen- und MG-stände; mehrstöckige, im Fels gehauene Tunnels; eine interessante Wendeltreppe, die eine Panzerstellung mit einem darunterliegenden Tunnel verbindet; ein dichtes Netz von Verbindungsgräben auf beiden Grenzseiten. Die Besonderheit dieser Wiederherstellung besteht im Gebrauch von Originalmaterial aus dem Ersten Weltkrieg, wie Eisennetze zur Verstärkung der Abhänge, Wellbleche, Schiefersteine usw.
Man kann auch sehen, wie sparsam Beton verwendet wurde. Das ist eine der Ursachen der geringen Widerstandsfähigkeit dieser Befestigung während der Kobarid-Schlacht. Sie fiel nämlich schon am Abend des ersten Angrifftages, von den feindlichen Schwerartillerie- und Gasgeschossen überwältigt.
Der slowenische Teil des Freilichtmuseums auf dem Kolovrat wurde von der Stiftung “Fundacija Poti miru v Posočju” (“Friedenswege im Isonzotal”) von Kobarid/Karfreit realisiert, wie man auf der Informationstafel bei der Straße auf der slowenischen Seite lesen kann. Im Ersten Weltkrieg verlief hier eine wichtige Versorgungsstraße, die das Etappengebiet und die italienischen Stellungen auf dem Tolminer Brückenkopf, d.h. die erste und die zweite Linie miteinander verband.


   
  KUNST
Auf dem kleinen Plateau von Zagradan, in der unmittelbaren Nähe von Na Gradu, stehen die Ruinen eines Grenzpostens als Erinnerung
zurück kommt  
   
an die Zeit des “kalten Krieges” und des “Eisernen Vorhangs”. Es handelt sich um eine kleine Kaserne, die das jugoslawische Bundesheer benutzte, um diesen - besonders leicht zu überquerenden - Grenzabschnitt zu bewachen. Am Anfang war dieser Posten ganzjährig besetzt, als aber die italienisch-jugoslawischen Verhältnisse allmählich entspannter wurden, wurde er in den Wintermonaten geschlossen. Während des Zweiten Weltkrieges fanden auf dem Kolovrat blutige Kämpfe zwischen den Partisanen und der deutschen und italienischen Armee statt. Daran erinnern die Gedenktafeln auf dem Kuk-Gipfel und in Livške Ravne.

 
   
Der AV-Weg Nr. 746, der auf dem Kolovrat-Gipfel verläuft, ist sehr interessant für die Wanderer. Er ist zwar ein wenig anstrengend, aber
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doch auch für nicht Trainierte machbar. Er erlaubt, das System der italienischen Verteidigungslinien zu erkunden, und wenn man Rommels berühmtes Tagebuch “Infanterie greift an” mit sich hat, es ist beinahe möglich, seinen Schritten zu folgen. Der junge Leutnant, der später im Zweiten Weltkrieg der berühmte “Wüstenfuchs” werden sollte, lässt uns mit seinen Worten eine wichtige Seite der “Karfreiter Schlacht” wieder erleben.
Insbesondere, wenn wir die slowenische Seite gegen Norden genau betrachten, stellen wir fest, dass es tatsächlich schwierig ist, aus dem Kamm einige Stellen des steilen darunterliegenden Hanges vor der dritten Linie genau zu kontrollieren. Diese Schwäche wurde von Rommel für sein stilles Vordringen ausgenutzt. Zwei sind die Schlüsselpunkte, um den Erfolg des jungen deutschen Leutnants auf den von den Feinden so gefürchteten italienischen Verteidigungslinien zu verstehen. Auf einem kleinen Sattel 800 m östlich vom Berg Nagnoj konnten Rommels Männer in einen italienischen Schützengraben eindringen. Die italienischen Soldaten, die überzeugt waren, noch nicht im Kampfmittelpunkt zu sein, wurden im Schlaf überrascht. Dieses Manöver erlaubte Rommel bis zum Nagnoj vorzurücken, zuerst im Schützengraben selbst, dann auf der Straße auf der italienischen Seite. Die Tarnungen, die die Sicht der Bewegungen der italienischen Truppen verhindern sollten, schützten auch die deutschen Soldaten, die auf dieser Weise die italienischen Verteidigungsposten auf den Bergen Nagnoj und Kuk beim Vorrücken umgingen. Auf diesem letzten Gipfel blickten die Schützengräben naiverweise – wie Rommel selbst notiert - nur auf das Isonzotal und erlaubten nicht, die Straße auf der entgegengesetzten Seite angemessen zu kontrollieren. Als die Italiener Rommels Vordringen wahrnahmen, versuchten sie in aller Eile eine Verschanzung auf der östlichen Seite des Kuk zu bauen, aber der felsige Boden machte das unmöglich und so blieben sie unter Beschuss der württembergischen Mg-schützen. Die Felsen selbst vergrößerten die Wirkung der österreichisch-ungarischen Artilleriegeschosse, die Rommels Aktion unterstützten, und Steine und Geröll fielen auf die italienische Infanterie wie ein Gewitter. Wenn die italienischen Truppen sich auf der anderen, vom Bergprofil geschützten Seite des Kuk verschanzt hätten, wären sie wahrscheinlich imstande gewesen – so gibt Rommel selbst zu – sein Vorrücken erfolgreich aufzuhalten.

Die zwei asphaltierten Straßen, die um die Gipfel Na Gradu und Trinški vrh führen, verbinden sich dann auf der slowenischen Seite und erreichen zuerst die Ortschaft Livške Ravne und dann Livek.


 
   
Beim Herausgeben dieses Führers ist die Straße auf der italienischen Seite noch mit einer Schranke gesperrt, so muss man mit dem
AUTO  
   

Auto bis zum Paß Solarie/Solarje zurückfahren und von hier die Parallelstraße auf der slowenischen Seite einschlagen. Wahrscheinlich wird mit dem Eintritt Sloweniens in den Schengen-Raum (Dezember 2007) dieses Hindernis entfernt. Es ist ratsam, sich bei der Solarie-Schutzhütte zu informieren.

Livek
Livške Ravne ist eine der höchst gelegenen Ortschaften in Slowenien. Zgornje Ravne liegt nämlich bei 1050 m Höhe. Links neben der Straße befindet sich der Dom Kavka, eine ehemalige Kaserne, die jetzt zu einem Sommer- und Winterjugendzentrum mit schulischen und außerschulischen Aktivitäten geworden ist.

   
  1. WK

Die asphaltierte Straße führt dann weiter nach Livek. Das ist nicht der Weg, dem damals Rommel folgte. Er ging nämlich durch den Wald

   
   

und auf italienischem Gebiet erreichte er Polava auf der Straße, die Livek mit Cepletischis/Čeplešišče (Gemeinde Savogna/Sauodnja, in Italien)verbindet.Dort schnitt er mit einer Schar Soldaten den wichtigsten Rückzugweg der italienischen Truppen ab, beschlagnahmte eine ungeheure Menge an Waffen und Verkehrsmitteln und nahm mehrere Tausende Gefangenen.

Zwischen Livške Ravne und Livek, wo einmal eine Skihütte war, gibt es ein neues Fereinwohnungenkomplex: Nebesa. Wo einmal die Skipisten waren, grasen jetzt Hirsche auf einem eingezäunten Gebiet.

   
   
Der Volksüberlieferung nach gab es einmal in der Umgebung von Livek einen See, den Livško jezero. Diese Vermutung wird auch vom
KUNST  
 
Ursprung des Namens Livek unterstützt. Er stammt nämlich von lijak, d.h. Trichter, Waschbecken, bzw. Ort, wo Wasser fließt. Livek und die naheliegenden Weiler gehörten bis 1814 zur Venezianischen Republik. Davon zeugt auch ein Grenzstein bei der Orstschaft Golobi, wo das venezianische Wappen und das der Habsburger eingehauen sind. Livek kam erst im 19. Jh. unter die österreichische Regierung.
Hier kann man auch die Jakobus-Kirche besuchen, eine der ältesten Kirchen der Umgebung, die dem Patriarchat von Aquileia gehörte. Sie geht auf das 16. Jh. zurück. Bei der Kirche steht eine imposante, über 400 Jahre alte Linde. In der Ortschaft Golobi (Hausnummer 5) kann man ein Privatmuseum des Ersten Weltkrieges besuchen, das die Ereignisse darstellt, die mit der dritten italienischen Verteidigungslinie verbunden sind. Seit über 10 Jahren sammelt der Besitzer, Peter Hrast, vor allem auf dem Kolovrat Funde und Überreste des Ersten Weltkrieges. In seinem Museum stellt er über 1000 Stücke aus.

Unsere Route folgt jetzt der alten Straße von Livek, die in der Dorfmitte beginnt. Die Hinweise der Schule gegenüber zeigen nach rechts. Man folgt den Markierungen durch den Wald und erreicht die kleine Kirche der Heiligen Petrus und Paulus. Nach der Inschrift auf dem Glockenturm wäre sie schon im Jahr 1540 erbaut worden.
Der Berg Matajur
Die Straße führt von Livek durch die Ortschaft Perati bis Avsa (860 m). Die Wanderer haben jetzt zwei Möglichkeiten, um den Matajur zu ersteigen.
1. Möglichkeit: kurz vor dem Dorf Avsa zweigt man nach rechts auf einer engen Straße ab, die bald zu einem Fußweg wird. Die Route führt durch einen Wald und viele Wiesen. Man folgt den Markierungen und nach etwa einer Stunde erreicht man die Alm Idrska planina unterhalb des Mrzli vrh (1359 m.)
2. Möglichkeit: man geht auf der Straße durch Avsa und nach etwa 500 m folgt man den Markierungen nach rechts. Nach etwa einer Stunde durch Wald und Wiesen, den Markierungen folgend, erreicht man die Schotterstraße unterhalb des Mrzli Vrh.
Vom Mrzli Vrh geht man entlang die Schotterstraße bis zum Tršca-Brunnen. Von hier geht ein Fußweg ab, der sich bald gabelt. Beide Wege führen zum Matajur-Gipfel. Der rechte Pfad ist ein bisschen steiler und bleibt auf der slowenischen Seite, der linke verläuft auf dem Kamm, meistens auf italienischem Gebiet.

Rommel-Variante zum Matajur-Gipfel (Fuss, Pferd oder mit dem Rad)
   
  1. WK
Noch einmal müssen wir darauf hinweisen, dass keiner unserer Vorschläge der Route genau entspricht, die Rommel bei seiner
zurück kommt  
   
Eroberung des Matajur zurücklegte.
Er vermied nämlich so weit wie möglich Straßen und Pfade und stieg von Polava direkt nach Jevšček. Dieser Ort liegt auf slowenischem Gebiet und kann mit dem Auto von Livek erreicht werden. Hier, um eine stark befestigte italienische Stellung (heute noch sichtbar) oberhalb des Dorfes zu entgehen, fiel er ihr in der Nacht von 24.-25. Oktober in den Rücken. Ein Teil dieser italienischen Verteidigungslinie wurde wiederaufgebaut und ist jetzt begehbar.
Von Avsa geht man geradeaus bis zum Asphaltende, dann weiter 200 m auf Schotterstraße. Eine Tafel weist auf einen renovierten Schützengraben unterhalb und oberhalb der Straße, der auch im Inneren begehbar ist. Oberhalb der Straße ist der wiederaufgebaute Teil kurz, nach unten dagegen erstreckt er sich bis Jevšček (man braucht etwa eine Stunde hin und zurück, ohne sich zu beeilen).
Nachdem Rommel dieses Hindernis überwunden hatte, zog er auf italienischem Gebiet unterhalb des Berges Kraguonca und dann gegen den Mrzli Vrh und den Matajur. In seinem Tagebuch “Infanterie greift an” beschreibt Rommel selbst mehrmals die Härte und Anstregung dieser Ersteigung zum Matajur.

Eine Variante, die der Route Rommels näher ist, ist nur zu empfehlen, wenn man in Livek ein Auto hat. Man fährt in Richtung Italien, und zwar nach Cepletischis/Čeplešišče durch die kleine Dörfer Šturm und Polava. In der Nähe dieses letzten kann man sich die Überraschung der italienischen Soldaten vorstellen, als sie nach einer Kurve plötzlich die württembergischen Infanteristen und Artilleristen erspähten, und zwar auf einer Straße im Etappengebiet, die gefahrlos hätte sein sollen. Von Cepletischis/Čeplešišče nimmt man die Matajur-Straße und fährt mit dem Auto bis Masseris/Mašera. Von hier nimmt man den AV-Weg Nr. 736, der mit großer Wahrscheinlichkeit Rommels Route nach Jevšček entsprechen kann.
Es gibt auch eine kürzere Variante (AV-Markierung 736A), die aber westlich von Rommels Route verläuft.

Variante mit dem MTB Pferd zum Matajur-Gipfel
Man geht durch den Ort Avsa und nach 1 km zirka ist die asphaltierte Straße zu Ende. Man geht auf einer relativ ebenen Schotterstraße weiter: es ist eine italienische Militärstraße, die zur Alm Planina Sleme führt und sich unterhalb des Mrzli vrh gabelt. Die Straße rechts führt zur Alm Idrska planina, die Straße links steigt zuerst kurz hinab, dann steigt sie wieder hinauf. Sie endet bei Tršča. Von hier muss man zum Matajur-Gipfel zu Fuß gehen. Wir empfehlen die italienische Straße. Bis zum Gipfel braucht man 20 Min.

Variante mit dem Auto, Rad oder Pferd zum Matajur-Gipfel

Von Livek fährt/reitet man zum Grenzübergang durch die Ortschaft Šturmi. Man fährt weiter durch Polava und Cepletischis/Čeplešišče. Hier fährt man an der Kreuzung nach rechts und erreicht die Dörfer Masseris/Mašera und Montemaggiore/Matajur (955 m). Die Straße steigt weiter bis zur Schutzhütte Rifugio Pelizzo (1320 m). Von hier erreicht man zu Fuß den Matajur-Gipfel.
 
   

AUTO  
   
Von Livek: nicht weit von Kobarid/Karfreit, auf der Staatsstraße Nova Gorica-Bovec, bei dem Dorf Idrsko nach Livek (5 km) abbiegen und von hier nach Italien fahren. In Cepletischis/Ceplešišče (3,5 km) nach rechts in Richtung Montemaggiore/Matajur (6 km) abbiegen und dann immer geradeaus fahren bis zur Pelizzo-Hütte. Von hier zu Fuß auf einem leichten Weg zum Gipfel.
Von Italien: von Cividale del Friuli die Staatsstraße 54 in Richtung Kobarid einschlagen. Bei Ponte S. Quirino/Muost (4 km) zweigt man rechts auf der Provinzstraße 19 in Richtung Savogna/Sauodnja (8 km)ab. Man fährt weiter nach Montemaggiore/Matajur (6 km), dann immer geradeaus bis zur Pelizzo-Hütte. Von hier zu Fuß auf einem leichten Weg zum Gipfel.

   
   
Der Name Matajur geht auf die Römerzeit zurück. Es ist eine Zusammenschrumpfung von “Mont major” und so heißt auf Italienisch noch
KUNST  
 
heute das auf diesem Berg höchst gelegene Dorf, das dagegen auf Slowenisch den Namen “Matajur” bewahrt.
Der Matajur (1641m) ist der erste relevante Berg, der vom Meer und von der friulanischen Ebene nach Nordosten emporragt. Als Symbol der Benecia hat er einen besonderen Platz im Herzen der slowenischen Bevölkerung der Natisonetäler. Der sonnige Südhang ist abwechslungsreicher und viel sanfter als der Nordhang, der steil zum Isonzo- und Natisonetal hinabfällt. Auf seiner Südflanke sind die Dörfer der Benecia. Bei klarem Himmel kann man von seinem Gipfel über die Natisone-Täler bis zum Meer nach Süden blicken und bis zu den Dolomiten nach Panorama von Livek auf die friulanische Ebene (Foto Archiv Nebesa-Katja Ros).
Nordwesten. Auf der slowenischen Seite gibt es eine außerordentliche Aussicht auf die Julischen Alpen und das Isonzotal.
Auf dem Gipfel des Matajur verläuft die Staatsgrenze. Seit dem 1. Mai 2004 ist Slowenien EU-Mitglied, und an diesem Tag fand eine große Veranstaltung zuerst bei dem Grenzstein auf dem Gipfel und dann bei der Pelizzo-Hütte statt.
Auf dem Gipfel steht die stimmungsvolle Kapelle von Christus Erlöser.

   
  1. WK
Während des Zweiten Weltkrieges fanden auf dem Matajur viele blutige Kämpfe zwischen den Partisanen und den deutschen Truppen
   
   
statt.
Die grausamste fand am 9. November 1943 statt, als ein SS-Battaillon die Bazoviška Brigada in der Nähe des Dorfes Montemaggiore angriff. An diesem Tag starben 32 Partisanen. Auf dem Matajur
und auf seinen Flanken waren auch Bunker, Komiteesitze und Wechselposten der Partisanenstafetten sowie das Spital von Skalca.
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